Hohlweg

Der Hohlweg «Steig» ist, wie der Name sagt, ein ansteigendes Wegstück. Er gehört zur kürzesten Lokalverbindung zwischen Bäretswil und den höher gelegenen Ortschaften des oberen Wissenbachtals. Der Name ist seit 1541 bezeugt, der Weg ist aber sicher älter. Als steiler, erosionsgefährdeter Hohlweg ist er ein typischer, aber selten gewordener Zeuge der vorindustriellen Strassenverhältnisse vor dem Bau der ersten Kantons- und der modernen Erschliessungsstrassen, der in den 1830er Jahren einsetzte.
Die «Steig» ist, wie ihr Name sagt, ein ansteigendes Wegstück. Sie gehört zur kürzesten Lokalverbindung zwischen Bäretswil und den höher gelegenen Ortschaften des oberen Wissenbachtals. Der Name ist seit 1541 bezeugt, der Weg ist aber sicher älter – so alt wie die Siedlungen, die er verbindet.
Als lokaler Weg erscheint er in den Landkarten erst später. Die berühmte Gyger-Karte des Kantons Zürich von 1667 kennt ihn noch nicht. Erst in den Kantonskarten von Heinrich Keller ist er ab 1828 als «Fussweg» dargestellt. Das bedeutet, dass er noch im frühen 19. Jahrhundert, während der Zeit der Frühindustrialisierung, kaum fahrbar war. Erst in der 1852–67 entstandenen Wild-Karte ist ausdrücklich ein «Fahrweg» dargestellt, dessen Zustand etwa dem heutigen entsprochen haben dürfte.
Als steiler Hohlweg ist dieser Fahrweg ein typischer, aber selten gewordener Zeuge der Strassenverhältnisse vor dem Bau der ersten Kantons- und der modernen Erschliessungsstrassen, der in den 1830er Jahren einsetzte. Hohlwege sind durch das Zusammenwirken von verkehrsbedingtem Verschleiss und natürlicher Erosion entstanden: der aufgelockerte Untergrund der kaum oder nicht befestigten Wege wurde im steilen Gelände bei jedem Regen oder Tauwetter ausgeschwemmt, wobei sich der Weg eintiefte. Auch die Steilheit, die man im modernen Strassenbau mit aufwendigen Trassierungen vermeidet, ist nicht ungewöhnlich: Man bevorzugte einst möglichst kurze, und möglichst das Kulturland schonende Wegverbindungen.
Quellen und Literatur
A. Sierszyn, J. Albrecht, Bäretswil. Ein Heimatbuch. Buchverlag Zürich Oberland, 2015, S. 572.