Gaskraftwerk

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1897 baute Uster das erste Gaskraftwerk im Kanton Zürich, eine Industriehalle mit Rundbogenfenstern und Lisenen als architektonischer Schmuck. In der Halle erzeugte die Kraftgasanlage ab 1897 Gleichstrom für die Strassenbeleuchtung. Der steigende Strombedarf, namentlich ab 1908 auch für die Trambahn Uster–Oetwil, führte bereits 1908 zum Bau eines zweiten Gaskraftwerks neben dem ersten, einem nüchternen Zweckbau mit grossen Rechteckfenstern und Flachdächern, wie er später den Stil des Neuen Bauens charakterisierte. Dort produzierte das EW Uster Drehstrom für das Verbundnetz. Angebaut ist ein Turm mit Leitungsausgängen.

Schon 1897 setzte Uster auf die zukunftsträchtige «weisse Kohle», auf Elektrizität: Die Gemeinde baute das erste Gaskraftwerk im Kanton Zürich.

Der Gründerbau des Elektrizitätswerks Uster ist eine Industriehalle. Rundbogenfenster und Lisenen zieren die repräsentative Stromfabrik. In der Halle erzeugte die Kraftgasanlage ab 1897 Gleichstrom für die Strassenbeleuchtung. Zwei von Gasmotoren angetriebene Dynamo-Maschinen erzeugten Strom, der in Kirchuster für die Strassenbeleuchtung und die ersten elektrifizierten Privathaushalte verwendet wurde.

1907 wurde das «Gas- und Elektrizitätswerk Uster» für die Versorgung von Kirch-, Ober- und Niederuster mit lokal produziertem Stadtgas gegründet. Das Gaswerk befand sich auf dem heutigen Werkareal der Energie Uster. 1964 wurde die lokale Stadtgasproduktion an der Dammstrasse beendet.
Der steigende Strombedarf, namentlich ab 1908 auch für die Trambahn Uster–Oetwil, führte bereits 1908 zum Bau eines zweiten Gaskraftwerks neben dem ersten. Dort produzierte das EW Uster Drehstrom für das Verbundnetz. Angebaut ist ein Turm mit Leitungsausgängen. Später diente diese Baugruppe in modernisierter Form als Transformatorenstation.

Das Ensemble dokumentiert die Formenvielfalt der Industriebauten und einen frühen Übergang von historisierenden – d.h. an architekturgeschichtliche Vorbilder anknüpfenden – Formen zum nüchternen Zweckbau mit grossen Rechteckfenstern und Flachdächern, wie er den Stil des Neuen Bauens charakterisierte.

30 Jahre nach dem Bau des zweiten Kraftwerks benötigte man diese Einrichtung zur lokalen Stromproduktion nicht mehr. Das Kraftwerksgebäude diente als Lager und ab den 1970er-Jahren provisorisch für kulturelle Zwecke. Zum 100-jährigen Bestehen erfolgte 1997 die Umnutzung. Seither bietet der Jazz-Club Uster im «MusikContainer» vielfältige Konzerte.

Quellen und Literatur
H.-P. Bärtschi, Uster – ein Begleiter zu Orten der Industriegeschichte. Uster 2007, Standort 11.
Geschichte der Energie Uster AG

Heimatspiegel 1998_1 Elektrifizierung Hinwil Pfäffikon Uster Wetzikon.pdf
Heimatspiegel 2005_5 Elektrifizierung 100 Jahre.pdf

(Cornel Doswald, 2024)

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